Skip to main content

Arbeitskleidung: Wer zahlt?

24. Oktober 2019

Diesen Satz möchte man als Arbeitnehmer vielleicht als erstes sagen, wenn es um die Frage geht wer die Arbeitskleidung bezahlen muss. Und ja, es gibt Firmen, die ihrem Team die Klamotten kostenlos bereitstellen – inklusive dem Waschen der Arbeitskleidung. Nett, oder? Manche tun es tatsächlich aus Nettigkeit und Überzeugung, andere Unternehmen sind hingegen schlichtweg per Gesetz dazu verpflichtet. Wiederum anderswo müssen sich die Mitarbeiter selbst mit Arbeitskleidung eindecken oder sich zumindest finanziell daran beteiligen. „Okay, und was gilt jetzt für mich? Wer zahlt meine Arbeitskleidung?“ Du ahnst die Antwort vielleicht schon: Es kommt drauf an. Worauf genau, das erfährst du, wenn du jetzt weiter liest!

Wenn das Gesetz ins Spiel kommt …

Wenn man sich die begriffliche Definition von Arbeitskleidung oder Berufskleidung anschaut, kommt man zu der bahnbrechenden Erkenntnis, dass es sich um Kleidung handelt, die man während der Arbeitszeit trägt. Klingt irgendwie fast so, als wäre Arbeitskleidung bloß dazu da, um nur nicht nackt oder in Privatklamotten herumlaufen zu müssen. Gehen wir also ins Detail:

Nicht in jedem Job sitzt man gemütlich im wohltemperierten Büro herum, schlürft den ganzen lieben Tag Käffchen und kämpft im Drehstuhl krampfhaft gegen den Sekundenschlaf an. Einige Berufe haben es in Sachen Unfallgefahr echt in sich, sodass von Gesetzes wegen das Tragen von Schutzkleidung vorgeschrieben ist. Oder, aber die hygienischen Auflagen sind so hoch, dass das entsprechende Kleidungstücke oder Schutzausrüstung Pflicht sind. Hier hast du ein paar Beispiele aus verschiedenen Bereichen:

Handwerk

Sicherheitsschuhe
• Schutzbrille
• Gehörschutz
• Schutzhandschuhe

Industrie

• Sicherheitsschuhe
• Schutzanzug
• Atemschutz
• Gummihandschuhe

Gesundheits- und Pflegebereich

Kasack
• Mund- und Nasenschutz
• Handschuhe
Hygienemantel

Ist entsprechende Schutzkleidung gemäß Arbeitsschutzgesetz (§3, Abs.3 ArbSchG) vorgeschrieben, dann ist es für dich als Arbeitnehmer recht angenehm. Dann muss dir dein Arbeitgeber die Schutzausrüstung und -kleidung kostenlos zur Verfügung stellen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Möchtest du dich z. B. als GaLa-Bauer mit einem Helm vor herabfallenden Kokosnüssen schützen, dann musst du selbst dafür aufkommen – schließlich ist ein Helm oder eine besonders beschaffene Arbeitskleidung im GaLaBau gesetzlich nicht vorgeschrieben.

Bei vorgeschriebener Sicherheitskleidung geht es für den Arbeitgeber sogar noch weiter als die reine Beschaffung: Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Schutzwirkung der Kleidung jederzeit und in vollem Umfang gegeben ist. Ist die Kleidung defekt, muss der Arbeitgeber für Ersatz sorgen. Bestimmte Schutzanzüge und andere Kleidungsstücke müssen speziell gereinigt und behandelt werden, damit ihre Schutzfunktion erhalten bleibt und nicht im schlimmsten Fall heruntergewaschen wird. Damit ist in solchen Fällen auch die Reinigung die Aufgabe des Arbeitgebers – entweder in der betriebsinternen Wäscherei oder durch einen spezialisierten Waschservice für Arbeitskleidung.

Und nicht zuletzt muss der Chef dafür Sorge tragen, dass der Mitarbeiter die Schutzkleidung auch bei seiner Arbeit trägt – hier gucken die Gewerbeämter und die Berufsgenossenschaft genau hin. Wo geschludert wird, drohen ganz schön fette Bußgelder. Auf der anderen Seite ist der Arbeitnehmer aber ebenso dazu verpflichtet, Schutzkleidung gemäß Vorschriften zu tragen. Sonst ist nicht nur sein Versicherungsschutz gefährdet, sondern auch sein Arbeitsvertrag. Wer also der Meinung ist, dass Schutzhelme im Bergwerk total behämmert aussehen, Strahlenschutzanzüge überbewertet sind oder dass ihn der Atemschutz in der Chemiefabrik beim Pfeifen stört, dem pfeift auch ein eisiger Wind durch den Arbeitsvertrag.

Kellner in Bomberjacken

Dann gibt es da ja auch noch die „normale“ Dienstkleidung beziehungsweise Berufskleidung. Und die soll den Menschen weniger vor Gefahren schützen als vielmehr zweckmäßig sein: Man will seine Privatkleidung schonen, sich Schmutz und Staub vom Leib halten und gut darin arbeiten können.

Und natürlich spielt bei der Arbeitskleidung auch die Optik eine gewisse Rolle. Viele Firmen möchten zum Beispiel, dass ihr Team in einheitlicher Arbeitskleidung herumläuft. Das hat gleich drei Vorteile:

• Die Mitarbeiter werden als eine Einheit und zugehörig zum Unternehmen wahrgenommen.
• Es spiegelt den Berufsstand wider
• Es drückt die eigene Unternehmenskultur aus

Außerdem haben im sich Laufe Zeit gewisse Kleidungsstücke einfach im Job etabliert: Die obligatorische Kochjacke in der Gastronomie, der Anzug im Bankwesen, der klassische Blaumann im Handwerk, der weiße Arztkittel, die schwarze Montur des Schornsteinfegers, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Es ist zwar schon ganz cool, wenn man gewisse Freiheiten bei der Auswahl hat. Schließlich kann und soll Arbeitskleidung ruhig cool aussehen, ja! Aber manchmal sind betriebsinterne Dresscodes durchaus sinnvoll, damit die Leute im Team outfitmäßig nicht völlig freidrehen oder am eigenen Geschmack scheitern. Es braucht halt manchmal Regeln! Denn, mal ganz ehrlich: Es sähe ziemlich bescheuert aus, wenn im Restaurant der eine Kellner im schicken Anzug den Wein einschenkt, der nächste in Bermudashorts und Poloshirt das Menü serviert und der dritte in Jogginghose und Bomberjacke fragt, wie es geschmeckt hat und ob es noch etwas zum Dessert sein soll. Ganz so abwegig ist das Ganze wirklich nicht – ich erinnere dich da nur einmal an den italienischen Koch im Madonna-T-Shirt.

Zurück zum Thema. „Okay, wenn mein Chef möchte, dass ich diese oder jene Arbeitskleidung trage, dann muss er sie halt auch bezahlen!“ – könnte man denken. Und ist es auch so? Machen wir es kurz: Schau in deinen Arbeitsvertrag! Ist dort geregelt, dass der Arbeitgeber die Kleidung kostenlos oder anteilig bereitstellt, dann ist das auch so. „Normale“ Arbeitskleidung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, insofern gibt es da keine Pflichten für deinen Chef, wenn sie nicht entsprechend vereinbart wurden.

Dennoch, liebe Arbeitgeber, ihr tut euch einen Gefallen damit, wenn ihr euer Team in ordentliche Arbeitskleidung steckt und bestenfalls auch die Reinigung der Klamotten übernehmt. Warum? Nun, auch das hat zwei sehr gute Vorteile:

• Es ist ein schöner Benefit für den Arbeitnehmer, die als Lohnersatzleistung durchgeht
• Ein Team in hochwertiger Arbeitskleidung macht richtig was her

Beispiel gefällig? Ich kann hier nur für mich sprechen und es ist schon ein Weilchen her. Aber als ich als Koch nach meiner Lehre vor der Wahl stand, ob ich in Restaurant A oder Restaurant B anfange, musste ich eine Entscheidung treffen. Beide Restaurants waren auf gleich gutem Niveau, beide haben fast gleich viel bezahlt und in Sachen Urlaubstagen, Entfernung und Arbeitszeiten gab es ebenso kaum nennenswerte Unterschiede. Bei Restaurant A war die Arbeitskleidung und ihre Reinigung Privatsache. Lediglich Restaurant B hat darauf Wert gelegt, dass das Küchenteam Kochjacken von ein und demselben Hersteller trägt, die zudem immer sauber und knitterfrei sein müssen, weil man ab und an auch Gästekontakt hat. So, und was meinst du wohl, wo ich letztlich angefangen habe?

Richtig, mein Herzblatt war Kandidat B! Glaub mir, wenn du als Koch spätabends um 23 Uhr von der Arbeit nach Hause kommst, hast du definitiv Besseres zu tun, als schmutzige Arbeitskleidung zu waschen, zu trocknen und glattzubügeln. Und ich bin wohl nicht der Einzige, der sich als Arbeitnehmer darüber freut, wenn man neben der Zeit auch noch das Geld für die Investition sparen kann.

Qualität: Tu dir selbst einen Gefallen!

Auch wenn dein Chef dir die Arbeitskleidung nicht kostenlos bereitstellt, solltest du nicht zum billigsten Kleidungsstück greifen. Schau dir die Qualität genau an! Du kennst doch bestimmt die Weisheit „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“. Bei billiger Arbeitskleidung kannst du dir sicher sein, dass du dein Portemonnaie mehr als zwei Mal zücken musst. Woran du gute Arbeitskleidung erkennst? Sicher nicht an irgendeinem fancy Markennamen. Wie bei allen Dingen, die man kaufen kann, kannst du auch hier viel Geld für viel Plunder ausgeben.

Mein Tipp: Lass dir einfach mal unverbindlich ein Muster zukommen. Guck dir die gesamte Verarbeitung an … die Nähte, die Gewebe, Komponenten wie Reißverschlüsse, Verstärkungen und so weiter. Wie nachhaltig wurde die Arbeitskleidung hergestellt? Werden Fairtrade- oder Bio-Materialien darin verarbeitet? Und natürlich: Wie sitzt sie an dir? Wo du gerade hier bist: Schau doch einfach mal in den Arbeitskleidungs-Onlineshop von Weitblick, lass dir das eine oder andere Teil nach Hause schicken und probier alles in Ruhe an! Glaub mir, wenn du sie in der Hand hältst, mal drüber fühlst und dir die Verarbeitung genau ansiehst, wirst du den Unterschied zu 08/15-Klamotten sofort merken. Und wenn du dich beim Weitblick-Newsletter anmeldest, kannst du auch noch 10 € auf deine nächste Bestellung sparen!

Wie sieht’s bei euch aus? Kauft und wascht ihr eure Arbeitskleidung selbst? Oder, liebe Chefs und Chefinnen, kümmert ihr euch darum? Schreibt’s uns in die Kommentare!