Berufsbekleidung reinigen (2/2)
Die Arbeitskleidung stinkt nach dem Waschen? Gib den Keimen Saures!
Irgendwann trifft es jeden: Die frisch gewaschene Arbeitskleidung beginnt aus scheinbar unerklärlichen Gründen zu müffeln. Zack, noch eine Runde in die Maschine. Hat’s was gebracht? Nö, wa? Ganz so unerklärlich ist das Ganze nämlich nicht: Es liegt an Keimen!
Deshalb wieder mal – du ahnst es vielleicht schon – drei gute Tipps von mir, wie du dem ungeliebten Müffelaroma erst gar keine Chance gibst:
Tipp 1: Nimm genügend Waschmittel
Stell dir eine Waschmaschine vor, die randvoll mit durchgeschwitzten Arbeitsshirts und mit Frittenfett aromatisierten Kitteln befüllt ist. Sicherlich kannst du dir (neben dem unbeschreiblichen Geruch) vorstellen, dass du ein wenig mehr Waschmittel brauchst. Im Übrigen empfehle ich dir Waschpulver statt Flüssigwaschmittel, das scheint mir nämlich wirkungsvoller zu sein. Nimmst du zu wenig Pulver, bekommst du den Kram nicht nur kaum sauber. Es verbleibt ein kleiner Rest Bakterien, der nun die Möglichkeit bekommt, sich zu vermehren und zack, haben sie auch schon ein neues Zuhause in deinen Klamotten gefunden.
Deshalb: Passe die Menge des Waschpulvers an die Menge der Schmutzwäsche, den Grad der Verschmutzung und die an Wasserhärte an. Im Zweifel stehen Dosierungsempfehlungen auf der Waschmittelpackung drauf, aber Vorsicht: Die Devise „Viel hilft viel“ kannst du vergessen. Durch zu viel Waschmittel bildet sich eine Menge Schaum in der Trommel, die Kleidungsstücke können sich zur Reinigung nicht richtig aneinander schubbern (ja, das tun die normalerweise!) und am Ende hast du deine Arbeitskleidung eher nass gemacht, als richtig gewaschen.
Tipp 2: Mach aus der Keimschleuder wieder eine Waschmaschine
Während des Tages gelangen zig Bakterien in unseren Klamotten und wenn wir diese später in der Waschmaschine waschen wollen, dann spülen und schleudern wir diese Keime heraus. Da wir aber nicht alle Kleidungsstücke bei 60 °C oder gar bei 95 °C waschen können, machen sich die kleinen Viecher nun in deiner Maschine breit, weil sie dort alles haben, was sie zum Überleben brauchen: Wärme, Feuchtigkeit, noch mehr Bakterienkumpels … Kurzum: Sie sind in guter Gesellschaft. Lass die Maschine daher in regelmäßigen Abständen ein volles Programm leer auf 95 °C laufen und hau vorher ca. 200 ml Essigessenz direkt in die Waschtrommel hinein. Vorteil: Du entkalkst deine Waschmaschine dabei sogar noch.
Was ich dir außerdem empfehlen kann: Das Waschmittelfach ab und an mal herauszunehmen und entweder von Hand oder im Geschirrspüler zu reinigen. Denn auch hier machen sich die Biester gerne breit. Das Flusensieb solltest du regelmäßig rausdrehen und ordentlich von etwaigen Ablagerungen befreien. Dieses Anti-Keim-Programm spule ich persönlich immer gewohnheitsmäßig seit Jahren zum Monatsende ab und habe seitdem keine Probleme mit komischen Gerüchen aus der Maschine mehr.
Zwei Extra-Tipps lege ich dir aber noch oben drauf:
- Wische nach jeder Wäsche die Gummimanschette mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch aus. Das dauert nur ein paar Sekunden und verhindert, dass sich Keime dort ansiedeln.
- Lass das Bullauge nach der Wäsche einfach offen stehen, damit die Feuchtigkeit nach außen entweichen kann.
Tipp 3: Lass deine nasse Wäsche nicht zu lange liegen:
Ja, ich weiß: Wäsche aufhängen ist mega-unspannend. Ich meine, wer macht das schon gerne? Verständlich, dass man dazu neigt, sie erst einmal in der Trommel liegen zu lassen und gegebenenfalls erst Stunden später aufzuhängen. Aber du erinnerst dich: Keime … Feuchtigkeit … Wärme … Tja, und da hast du dann wieder den Salat: Die Arbeitskleidung beginnt zu müffeln und du kannst die Maschine direkt wieder anschalten. Übrigens solltest du die Klamotten auch nicht zusammenlegen, bevor sie vollständig getrocknet ist, denn auch das kann für Müffelei sorgen.
Ölflecken entfernen – so klappt’s (meistens)
Der wohl einfachste Tipp bei gewöhnlichen Verschmutzungen ist: Lass sie nicht zu lange unbehandelt und wasche deine Arbeitskleidung möglichst bald. Das gilt vor allem für fiese Ölflecken auf deiner Arbeitshose oder deinem Arbeitskittel. Diese fordern aber etwas mehr Einsatz von dir, damit sie sich nicht auf ewig in deinen Klamotten festsetzen. Es gibt unzählige Haushaltstipps, wie man Motoröl und Fette (und natürlich auch andere Flecken) beseitigen kann, aber dieser hat bei mir am besten geklappt, nachdem ich vor Jahren mal die alte Kette von meinem Fahrrad unfreiwilligerweise über mein Hosenbein gezogen habe:
Fülle einen großen Eimer oder ein ähnliches Gefäß mit warmem Wasser, schütte etwas Geschirrmaschinen-Reinigungspulver dazu (wie viel ist Gefühlssache), lege das verschmutzte Kleidungsstück hinein und lasse das Ganze über Nacht einwirken. Am nächsten Tag wäschst du die Kleidung wenn’s geht bei 60 °C und der Fleck ist meist völlig passé. Ein weiterer Vorteil: Das Öl aus dem Fleck gelangt nicht (oder zumindest nicht vollständig) in deine Maschine.
Und was, wenn ich mir nur eine Portion Pommes-Schranke über die Arbeitskleidung geschüttet habe? Dann solltest du ebenfalls schnell handeln: Nimm ein Stück Küchenkrepp und sauge möglichst viel Fett aus dem Gewebe damit heraus. Nun schnappst du dir wieder ein Gefäß, füllst warmes bis heißes Wasser hinein, löst etwas Waschpulver, Seife oder Spülmittel darin auf und wäschst deine Klamotten darin aus. Anschließend ordentlich klar abspülen und zu guter Letzt gibst du sie wieder bei möglichst hoher Waschtemperatur in die Trommel.
Fazit: Arbeitskleidung reinigen kann jeder!
Das alles klang doch nun wirklich nicht allzu kompliziert, oder? Sicher ist: Um deine Arbeitskleidung zu waschen musst du dir nur sieben Dinge merken:
- Kümmere dich möglichst schnell um Verschmutzungen
- Schau auf’s Pflegeetikett
- Trenne Arbeitskleidung von deinen Freizeitklamotten
- Sortiere die Arbeitskleidung vor dem Waschen nach Farben
- Nimm ausreichend Waschmittel
- Halte deine Waschmaschine keimfrei
- Hänge deine Arbeitskleidung möglichst bald auf
Hast du’s drauf? Perfekt! Jetzt kannst du sogar ein wenig bei deinen Kollegen angeben, denn: Voilà, du bist ein Arbeitskleidungs-Reinigungsprofi! Und nun Tacheles: Wäschst du deine Kleidung eigentlich selbst, oder macht das jemand für dich? Zeige Mut, schreib’s in die Kommentare!