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Was ist Arbeitskleidung? (2/3)

3. Juni 2019

Wie siehst du eigentlich aus?

Die inneren Werte der Arbeitskleidung sind wichtig, aber sie darf auch gerne gut aussehen! Dass Workwear den Modegeschmack der Leute trifft, sehen wir jeden Tag. Eines der bekanntesten Beispiele dafür, das es in die Kleiderschränke rund um den Globus geschafft hat, ist die gute alte Jeans.

Eigentlich wurde sie als Arbeitshose für Goldgräber, Eisenbahner, Farmer und Cowboys konzipiert. Doch weil diese ihre Berufskleidung nicht nur praktisch, sondern anscheinend auch schick fanden, trugen sie sie in der Freizeit. Milliarden Menschen machten es ihnen nach und mittlerweile gilt die Jeans als absolutes Mode-Basic und gar nicht mehr als typische Berufsbekleidung. Was aber nicht heißt, dass der Stoff, aus dem die Jeans besteht, in der Arbeitswelt nichts zu suchen hätte! Jacken im Denim-Style sehen in der Werkstatt oder im Barbershop nämlich genauso schick aus wie in der Küche.

Doch zurück in die Freizeit: Da wären ja auch noch die Leute aus der Hip-Hop-, BMX- und Skater-Szene. Was das mit Arbeitskleidung zu tun hat? Nun, die erste Wahl von etlichen unter ihnen in puncto Klamotten sind bestimmte US-Marken, die aber ursprünglich aus dem Workwear-Sektor kommen. Sie dienen dabei zwar schon als Erkennungszeichen und Ausdruck ihres Lifestyles. Doch nichtsdestotrotz erfüllen coole Arbeitshemden und robuste, gut sitzende Arbeitshosen auch einen praktischen Zweck: Wer bei einem Stunt mit dem Skateboard oder einfach nur beim gemütlichen Cruisen mit dem Bike schon einmal eine ordentliche Körperbremsung hingelegt hat, wird es zu schätzen wissen, dass die Klamotten etwas mehr aushalten als der gemütliche Jogginganzug. Nicht zuletzt wurden Musiker, Bands, Künstler und Sportler aus der Szene mit ihrem Modestil so etwas wie Botschafter für Workwear in der Freizeit.

Die Analogie zur Arbeitswelt ist hier ganz interessant, denn in eingeschworenen Szenen geht es immer um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Dass die Klamotten da eine ganz wesentliche Rolle spielt und Dresscodes gang und gäbe sind, erklärt sich von selbst. Authentizität und Glaubwürdigkeit sind aber auch im Job gefragt. Vor allem in Berufen mit langer Tradition, wie zum Beispiel im Zimmererhandwerk, wäre es undenkbar, nicht in der typischen Kluft zu arbeiten.

Erwartet man nicht auch regelrecht, dass ein Dachdecker aussieht wie ein Dachdecker oder ein Schornsteinfeger wie ein Schornsteinfeger? Außerdem ist es in manchen Berufen ohnehin vorgeschrieben, wie man angezogen zu sein hat – frag mal einen Astronauten oder den Papst!

Neben optischem Chic hat Berufsbekleidung aber auch ihre Wirkung auf andere. Wusstest du, dass das Erscheinungsbild von Leuten im Polizeidienst einen direkten Einfluss auf ihr Einsatzrisiko hat? Das hat die Studie einer Arbeitsgruppe der Polizei Rheinland-Pfalz ergeben. Wenn die Polizei im Diensthemd aufschlägt, das schon bei der kleinsten Rangelei zerknirscht aussieht und zudem noch aus der Hose hängt, wirkt das nicht besonders respekteinflößend.

Was ist Arbeitskleidung, die nix taugt und nix aushält? Genau – nicht DEINE Arbeitskleidung! Was deine Klamotten aushalten müssen und nicht wir sondern du bestimmst, was Arbeitskleidung ist, erfährst du im dritten und letzten Teil dieser Blogreihe!

Hier findest du übrigens den ersten Teil vom Beitrag.